Im Juli 2010 bekamen wir, Stefan Klampfer und Aldo Ernstbrunner, den Auftrag, ein Kriegerdenkmal, das sich im älteren Stiegenhaus des Döblinger Gymnasiums BG19 (Gymnasiumstraße 83, 1190 Wien) befindet, mit einer künstlerischen Gestaltung in ein zeitgemäßes Licht zu rücken.
BetrachterInnen sehen nun einen leeren Rahmen, flankiert von 2 Objekten, die beide hineinpassen würden. Die Unbestimmtheit der Situation soll dazu anhalten selbst gedankliche Arbeit zu leisten und sich mit dem Geschehenen genauer auseinanderzusetzen.
Die Verbindung eines Fetisch-Materials wie Latex und einem Denksport wie Schach kann zu interessanten Ergebnissen führen. Die Figuren sind von den Standardfiguren abgenommene Hüllen, die immer wieder ihre Form finden. Das gesamte Set kann in das "Spielbrett", das auch aus Latex ist, eingeschlagen werden und passt dann fast in die Hosentasche.
Aus einzelnen Fotos wird ein Panorama erstellt. Das Bild, das entsteht, zeigt mehr, als der Mensch mit freiem Auge auf einen Blick sehen kann.
Es werden verschiedene Experimente vorgenommen:
Mal werden die einzelnen Blickwinkel sichtbar gemacht, mal gibt es zeitliche Überlagerungen, da die Bilder nicht gleichzeitig aufgenommen wurden. Oder ein Objekt zeigt mehr Seiten, als ein Blickwinkel eigentlich zulässt.Dabei werden die Lichtverhältnisse, die auf die Kamera wirken, als Effekt miteinbezogen.
Hülle aus Papier
Man kann eine Hülle um eine Punktlichtquelle bauen, die keinen Schatten wirft und doch in gewisser Weise dick ist. Da aber eine Glühbirne keine exakte Punktlichtquelle ist, und beim Zuschnitt des Papiers kleinere Abweichungen von der Idealform fast nicht zu vermeiden sind, wird das Ergebnis unscharf. Das Papier schlägt Wellen und es entstehen interessante Schatten mit eigener Dynamik.
